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[Film] Still Alice – Mein Leben ohne gestern

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Still Alice – Mein Leben ohne gestern ist die Verfilmung des gleichnamigen Buches von Lisa Genova über eine Linguistikprofessorin, die mit 50 Jahren an einer früh einsetzenden Form von Alzheimer erkrankt. Der Film startete am 5. März 2015 in den deutschen Kinos. Hauptdarstellerin Julianne Moore gewann für ihre Darstellung den Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“. Still Alice ist der letzte Film des Regisseurs Richard Glatzer. Er starb am 10. März 2015 im Alter von 63 Jahren.

Alice Howland ist eine angesehene Linguistikprofessorin, ihr Lehrbuch ist DAS Standardwerk an den Unis. Kurz nach ihrem fünfzigsten Geburtstag bemerkt Alice, dass sie immer öfter Wörter vergisst oder Dinge verlegt. Beim Joggen verliert sie kurzzeitig die Orientierung. Die furchtbare Diagnose: Alice leidet an einer genetisch bedingten, früh einsetzenden Form von Alzheimer. Der Schock sitzt tief. Alice definiert sich hauptsächlich über ihren Intellekt und die Fähigkeit, sich auszudrücken. Nun müssen sie und ihre Familie verarbeiten, dass sie sich selbst Stück für Stück verlieren wird.

Julianne Moore hat ihren Oscar mehr als verdient. Sie spielt Alice sehr eindringlich und jede Gefühlsregung ist ihr im Gesicht sofort ablesbar. Auch die ständig fortschreitende Erkrankung empfand ich als sehr gut dargestellt. Es ist schon furchtbar, dabei zusehen zu müssen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, selbst Alzheimer zu haben.

Was den Film so besonders macht, ist, dass mit Alice die an Alzheimer erkrankte Person in den Fokus gerückt wird. Der Zuschauer erfährt aus ihrer – teils unscharfen – Perspektive, wie neben ihr selbst auch ihre Umwelt mit der Krankheit umgeht. In mehreren Szenen ist Alice z. B. im Raum anwesend, trotzdem redet ihre Familie über sie, als wäre sie nicht da. Dies empfand ich fast noch deprimierender als die Krankheit selbst.

Bei Kristen Stewart in der Rolle von Alice‘ jüngeren Tochter Lydia gibt es keine Überraschungen. Sie bleibt ihrem Casting-Typ der unangepassten, burschikosen jungen Frau anscheinend treu. Auch das Erscheinungsbild ist wie gewohnt: die Haare verwuschelt auf einer Seite, wenig Make-Up, oft steht ihr Mund leicht offen (I blame Honest Trailers for this one!). Trotzdem zeigt sie in dieser Rolle wieder einmal, dass sie mehr kann, als nur Vampire anzuschmachten. Für sie ist es wohl die beste Entscheidung, sich von popcornlastigen Blockbustern fernzuhalten und auf Produktionen zu konzentrieren, die abseits von Spezialeffekten eine gute Geschichte zu erzählen haben.

Von mir gibt es für Still Alice – Mein Leben ohne gestern eine uneingeschränkte Empfehlung. Schaut euch den Film an, solange er noch im Kino läuft!

Der Beitrag [Film] Still Alice – Mein Leben ohne gestern erschien zuerst auf Der Bücherblog.


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